Wieder einmal liegt für uns Rhönradturner des TV Jahn Walsrode ein Wettkampf hinter uns. Und wieder einmal sind wir sehr zufrieden mit unseren Leistungen. Hier ein kurzer Bericht.
Der Norddeutsche Pokal ist ein Freundschaftswettkampf zwischen Niedersachsen, Hamburg und Berlin (wobei die Schleswig-Holsteiner auch regelmäßig groß mit vertreten sind). Er gilt als inoffizielle Norddeutsche Meisterschaft der Landesklassenturner.
Um den Wettkampf halbwegs kurz zu halten, zeigen hier die Landesklassenturner nur Geradeküren. Die altersentsprechende Pflicht bleibt bei diesem Wettkampf außen vor.
In diesem Jahr fand das Event im nahe gelegenen Osterholz-Scharmbeck statt, dem sprichwörtlichen Teufelsmoor. Das wurde in der neu renovierten Halle durch einen, ins Bodenlinoleum eingravierten, Torfkahn auch nett unterstrichen.
Wir reisten mit 6 Wettkampf-Rhönis vom TV Jahn Walsrode an. Alle hatten ihre Mütter, bzw. Oma und Opa zum Daumen drücken mit dabei. Außerdem mussten wir natürlich Kampfrichter stellen: Viktoria Bockfeld und ich. Und als Helferin betreute Babara Carstens unsere Mannschaft.
Unsere beiden Jüngsten, Robin Kutzner und Marie-Christin Carstens (beide Turner im niedersächsischen Minikader), starteten in der Gruppe L5a (Schüler 1, nach männlich und weiblich getrennt).
Robin als Junge hatte nur einen Gegner aus Strausberg / Berlin. Der allerdings hatte nicht annähernd eine Chance gegen Robin: 1. Platz mit 5,20 Punkten.
Marie dagegen musste sich mehr ins Zeug legen: in ihrer Leistungsklasse starteten 14 Mädchen. Mit einer tollen Präsentation ihrer Kür konnte sich Marie souverän mit 6,15 Punkten auf den 1. Platz setzen. Das war wirklich richtig klasse!
Beide durften glücklich und stolz ihren Pokal nach Hause tragen ☺
In der Gruppe L5b (Schüler 2, die Älteren) waren von uns Melina Althoff und Michelle Kutzner dabei. Insgesamt turnten hier 33 Mädels um den Sieg.
Melina turnte ihre Kür, die zur Zeit noch wenig Schwierigkeiten aufwies, super sauber und ruhig durch. Das wurde von den Kampfrichtern mit 3,95 Punkten belohnt. Hier zeigte sich mal wieder, dass es oft vorteilhafter ist, auf etwas mehr Schwierigkeit zugunsten von Sauberkeit zu verzichten! Melina errang damit einen sehr schönen 22. Platz.
Unsere Deutschland-Cup-Qualifikantin Michelle Kutzner hatte dagegen Pech. Wahrscheinlich auf Grund der Aufregung stieg sie verkehrt herum in ihre Bindungen, musste also die ersten 4 Teile ihrer Kür unvorbereitet quasi seitenverkehrt turnen. Hui, die Arme! Durch dieses Chaos verpatzte sie dann auch noch ihr letztes Teil... Mit 3,90 Punkten belegte sie hinter Melina Rang 23 und war sehr, sehr traurig darüber. Allerdings begeisterte mich Chelly´s Einstellung, die sich nach den ersten Tränen sofort auf Fehleranalyse begab und sagte: "für den Deutschland-Cup übe ich aber mehr, damit mir das nicht wieder passiert!".
In der L6 (Jugendliche) gingen Bianca Becker und Mareike Diercks zusammen mit insgesamt 38 Turnerinnen an den Start.
Bianca startete in diesem Jahr das 1. Mal in der Jugendklasse und belegte mit ihrer blitzsauberen Kür einen schönen 13. Platz (5,60 Punkte).
Mareike (unsere neue, frischgebackene Trainer-C-Schein Inhaberin ☺ ) hatte mit viel Engagement und Ehrgeiz eine Kür eingeübt, in der sie zugunsten von Aufbau- und Schwierigkeitswert einige "Angstteile" eingebaut hatte. Ihr Fleiß und ihr Mut wurde belohnt: sie belegte direkt hinter Bianca mit 5,45 Punkten den 14. Platz. Sie freute sich riesig darüber und sagte sofort in Hinsicht auf folgende Wettkämpfe: "und das kann ich noch besser!" Die Einstellung finde ich toll!
Insgesamt war es ein sehr schöner Wettkampftag, die Stimmung innerhalb unserer Gruppe war super (jeder half jedem, jeder hat sich mit dem anderen gefreut und "geweint" und alles in allem waren wir alle mit den Platzierung sehr zufrieden), der Wettkampf zog sich nicht zu lang in den Nachmittag hinein. Außerdem wurde das Ganze durch ein schönes Büffet der Gastgeber angenehm "versüßt".
Ich bin der Ansicht, dass das gemeinsame "durchzittern" von Wettkämpfen auf diese Weise viel zum Zusammenhalt innerhalb der Vereinsgruppe beiträgt.
Außerdem entstehen durch das Hinarbeiten auf Wettkämpfe, meiner Meinung nach, immer Zielsetzungen. Wenn man weiss, wofür man arbeitet, macht das Rhönradturnen doch doppelt so viel Spaß, oder?!